Preise für Literatur und Publizistik
Staatliche Auszeichnung von der Slowakischen Republik
Am 8. Mai 2022 erhielt ich in Bratislava die staatliche Auszeichnung der Slowakei aus der Hand der slowakischen Präsidentin Zuzana Čaputová – den Pribina Kreuz der II. Klasse «für aussergewöhnliche Verdienste um die kulturelle Entwicklung der Slowakischen Republik»
Kulturpreis des Kantons Basel-Stadt 2021
für literarisches und journalistisches Werk sowie für das Engagement zugunsten der Menschenrechte, verliehen vom Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt
Die Preisverleihung fand am 1. November 2021 im Basler Rathaus statt.
Aus der Begründung der Jury:
Der Regierungsrat ehrt die national und international bereits mehrfach preisgekrönte Schriftstellerin, Journalistin und Publizistin Irena Brežná und ihr umfassendes kulturelles Engagement.
Mit Irena Brežná ehrt der Regierungsrat eine literarische und journalistische Stimme, die sich seit Jahrzehnten für die Menschenrechte einsetzt. Zentrale Themen in ihrem in viele Sprachen übersetztem Werk sind Spielarten des Unrechts, der Fremde – und was daraus wachsen kann. Die Autorin scheut sich nicht, mit kritischer Stimme - in deutscher Sprache - Reizthemen wie Zuwanderung und Integration, das Spannungsverhältnis von Anpassung und Widerstand oder das Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft aufzugreifen.
Die Bedeutung von Irena Brežnás Werk zeigt sich nicht nur in den zahlreichen Übersetzungen ihrer Bücher, sondern auch in ihrer mehrfachen Auszeichnung mit Literatur- und Publizistikpreisen. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie in Basel regelmässig als Dolmetscherin am Gericht, an Schulen und in Kindergärten tätig. Ausserdem diskutiert sie an Schweizer Gymnasien mit Schülern und Schülerinnen die Themen Einwanderung sowie Dialekt und Hochdeutsch. Diese Verschränkung von Leben und Schreiben, das Ineinandergreifen von journalistischem und literarischem Schreiben – und nicht zuletzt die Reflexion über ihr Verhältnis zu Sprache und Schreiben macht das Besondere ihres Werks aus.
Das PEN-Zentrum Deutschland e.V. verleiht den Hermann-Kesten-Preis 2021 an
Irena Brežná und ehrt damit eine Schriftstellerin und mutige Journalistin, die in ihren Essays, Reportagen und Erzählungen den von der Welt Vergessenen, den Verfolgten, Inhaftierten und Exilierten eine Stimme gibt. Die Autorin, eine Sprachwanderin und Weltengängerin, versteht das Schreiben immer als zugleich poetischen wie politischen Akt gegen Gewalt, Willkür und für die Menschenrechte. Ihr moralischer Kompass orientiert sich an der Freiheit des Wortes ganz im Sinne der Charta des Internationen PEN.
Denis Yücel, Präsident, Heinrich Peuckmann, Generalsekretär
Ralf Nestmeyer, Vizepräsident des deutschen PEN-Zentrums:
„Mit Irena Brežná ehren wir nicht nur eine Schriftstellerin, deren Werk durch die eigenen Migrationserfahrungen geprägt ist, sondern vor allem eine engagierte Autorin, die sich Zeit ihres Lebens unermüdlich für Gerechtigkeit und Freiheit eingesetzt und den Dissidenten und Verfolgten in Osteuropa eine Stimme gegeben hat. Mit ihren eigenen Texten kämpfte sie beharrlich gegen das Gebot des Schweigens und des Nichthandelns. Literatur als politisches Statement, sprachbewusst und sprachmächtig zugleich.“
Die Preisverleihung fand am 18. November 2021 im Staatstheater in Darmstadt statt.
Dominik Tatarka Preis ist die renommierteste literarische Auszeichnung in der Slowakei und sie wird dem Autor, der Autorin für ein aussergewöhnliches Werk verliehen, das die humanistischen Traditionen der slowakischen Kultur erfüllt und in diesem Sinne an das geistige Erbe des Schriftstellers und Dissidenten Dominik Tatarka anknüpft.
Der Vorsitzende der Literaturjury Peter Zajac begründete die Wahl der Preisträgerin so:
"Der prosaische Text Die undankbare Fremde von Irena Brežná ist eine seltsame Geschichte einer jungen Frau, die 1968 aus der Tschechoslowakei in die Schweiz emigriert. Die Heldin sucht die Heimat in der Fremde und findet sie in der Innenwelt, in Hinterhöfen und nicht in den schönen Fassaden. "Zu Hause ist dort, wo sich der Mensch seine Hinterhöfe erschafft." Und die Autorin ist nicht mehr im Exil, denn es gibt keinen Zaun. Die zweite Ebene des Romans, wo die Erzählerin Flüchtlingen, Abenteurern, kleinen Dieben dolmetscht, zeigt, dass der Mensch, der emigriert, auf eine Art behindert ist. Die ganze Palette von Schicksalen sind aktuell. Aber das würde nicht genügen. Der Dominik Tatarka Preis ist eine Auszeichnung für eine aussergewöhnliche Leistung, und dieser Roman ist sehr innovativ und mit grosser Kraft geschrieben. Zudem wird der Dominik Tatarka Preis nicht nur für ein Werk, sondern stets auch für gesellschaftliches Engagement verliehen."
Die Preisverleihung fand am 14. März 2016 in Bratislava statt.